Myokardinfarkt: Was Sie über den Herzinfarkt wissen müssen
Bei einem Herzinfarkt muss es schnell gehen. Je schneller der Betroffene medizinische Hilfe bekommt, desto höher ist die Chance, zu überleben. Es ist daher wichtig, die Symptome zu kennen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Weit über 30.000 Herzinfarkte werden jährlich in Österreich registriert. Etwa jeder dritte davon verläuft tödlich. Die Chance, einen Myokardinfarkt zu überleben bzw. die Folgeschäden so gering wie möglich zu halten, erhöht sich, je schneller Betroffene Hilfe erhalten. Um zu verhindern, dass zu viel Herzmuskelgewebe zerstört wird, muss nämlich gewährleistet sein, dass die Durchblutung so schnell wie möglich wiederhergestellt wird. Aber was genau geschieht eigentlich bei einem Herzinfarkt?
Was ist ein Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der zu den häufigsten medizinischen Notfällen bei Erwachsenen zählt. Der Herzinfarkt gehört zu den akuten Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße und zählt damit zu dem Überbegriff des sogenannten „akuten Koronarsyndroms“. Beim klassischen Herzinfarkt kommt es zu einem Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Es sollten im Idealfall weniger als zwei Stunden vergehen, bis es zur Wiedereröffnung des Gefäßes kommt.
Symptome bei einem Herzinfarkt
Viele Symptome eines Herzinfarkts gelten als klassisch und sind aus Film und Fernsehen bekannt. Wieder andere ordnet man als Laie eher weniger dem Herzinfarkt zu. Besonders bei Frauen sollte man deutlich hinsehen! Folgende Symptome deuten auf einen Herzinfarkt hin:
- In der linken Seite der Brust treten stechende Schmerzen plötzlich auf
- Die Schmerzen werden auch in Ruhe nicht besser und sie strahlen bis in die linke Schulter oder den linken Arm aus. Auch Ausstrahlen bis in den Oberbauch ist bekannt.
- Die Schmerzen können sich auch dumpf und tief hinter dem Brustbein in der Mitte des Brustkorbes äußern.
- Bei einem Herzinfarkt kommt es zu rasendem Puls, Todesangst und auch kalter Schweiß kann auftreten.
Symptome Herzinfarkt Frau
Es sind allerdings nicht alleine die oben genannten „klassischen“ Symptome, die Zeichen eines Herzinfarkts sind. Besonders bei Frauen zeigt sich ein Herzinfarkt oft differenzierter, weshalb er oftmals später diagnostiziert wird als bei Männern. Eher unbekannte Herzinfarkt-Symptome, die vor allem auch bei Frauen auftreten sind:
- Druck in der Mitte der Brust, der mit Schmerzen verbunden ist.
- Schwindel
- Kreislaufprobleme bis zur Ohnmacht
- Beklemmende Atemprobleme
- Schmerzen im Magen oder im Oberbauch
Ursachen und Risiken für einen Herzinfarkt
Man geht davon aus, dass die allermeisten Herzinfarkte einem ungesunden Lebensstil zuzuschreiben sind. Denn verursacht wird der Herzinfarkt in fast allen Fällen durch ein Blutgerinnsel in den Herzmuskel versorgenden Blutgefäßen. Kommt es in diesen Herzkranzgefäßen zur Verstopfung, ist dem zumeist eine Verengung der Gefäße vorangegangen. Und diese wiederum kann durch die Ablagerung von Cholesterin und Kalk an den Gefäßwänden entstehen. Folgende Faktoren begünstigen eine solche Gefäßverengung durch Ablagerungen:
- Mangel an Bewegung
- Übergewicht
- Hohe Cholesterinwerte (LDL)
- Stress
- Diabetes
- Rauchen
Vorbeugen eines Herzinfarkts?
Neben erblicher Vorbelastung in der Familie, etwa wenn enge Verwandte bereits vor dem 60. Lebensjahr einen Herzinfarkt hatten, zunehmendem Alter und männlichem Geschlecht gibt es demnach also auch die oben genannten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Diese Risikofaktoren auszumerzen bedeutet, die eigene Herzgesundheit positiv zu beeinflussen und bestimmten Erkrankungen vorzubeugen. Gut für die Herzgesundheit ist:
- Gewicht sowie Cholesterinwerte reduzieren
- Rauchstopp
- Gesunde, abwechslungsreiche Ernährung
- Moderate, aber regelmäßige und Ausdauer stärkende Bewegung
Weitere Tipps für ein gesundes Herz.
Erste Hilfe bei einem Herzinfarkt
Wenn eine Person Herzinfarkt-Symptome zeigt, ist rasches Handeln gefragt. Warten Sie nicht zu, sondern setzen Sie umgehend Erste Hilfe-Maßnahmen:
- Rufen Sie sofort den Notarzt! (Notrufnummer 144)
- Beruhigen Sie die betroffene Person und sorgen sie dafür, dass sich diese in Ruhe hinlegt und körperliche Anstrengung vermeidet.
- Sollte der Betroffene einen Atem- oder Herzstillstand haben, beginnen Sie sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen (Beatmung und Herzdruckmassage), bis der Arzt eintrifft. Keine Sorge, die geschulten Mitarbeiter des Notrufs unterstützen Sie meist mit telefonischen Anweisungen bei diesen Notfallsmaßnahmen.
- Bleiben Sie bei der betroffenen Person. Sie können aber umstehende oder anwesende Personen bitten, einen der öffentlichen Defibrillatoren mit Laienanleitung zu besorgen, damit Sie bis zum Eintreffen der Rettung eine Möglichkeit bei potenziell einsetzendem Kammerflimmern haben.