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Lieferung alter Modelle möglich Kiew verhandelt über Schwedens Gripen-Kampfjets

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Die Gripen-Jets wurden Mitte der 90er-Jahre in Dienst gestellt.

Die Gripen-Jets wurden Mitte der 90er-Jahre in Dienst gestellt.

(Foto: picture alliance/dpa/CTK)

Anfang 2024 soll die Ukraine erste F-16 Kampfflugzeuge aus amerikanischer Produktion erhalten. Möglicherweise wird die Flotte dann durch schwedische Flieger ergänzt. Das skandinavische Land zeigt sich laut ukrainischen Angaben durchaus offen für eine Lieferung.

Die ukrainische Militärführung verhandelt nach eigenen Angaben mit Schweden über den Erhalt von Kampfflugzeugen vom Typ Gripen. "Die schwedische Seite könnte die Menge (an Kampfjets), die sie bisher hat, an die Ukraine weitergeben", sagte der ukrainische Luftwaffensprecher Juri Ihnat im Fernsehen. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen. Er verwies darauf, dass Schweden seine bisher verwendeten Gripen durch neue, technisch aufgewertete und verbesserte Modelle ersetzen wollte. Ukrainische Piloten hätten Flugzeuge bereits getestet.

Die Gripen (Greif) ist ein Mehrzweck-Kampfflugzeug des schwedischen Herstellers Saab, das Mitte der 90er-Jahre in Dienst gestellt wurde. Das Flugzeug ist unter anderem für den Einsatz bei extremem Winterwetter konzipiert und kann auch von schlechten und kurzen Pisten, wie etwa Autobahnabschnitten, starten.

Über den Stand der Verhandlungen wollte sich Ihnat nicht äußern. "Aber wenn die Entscheidung für die Gripen fällt, wird das für uns eine gute Variante", sagte er. Allerdings werde die Ukraine weiterhin an der F-16 aus amerikanischer Produktion als Rückgrat seiner künftigen Luftstreitkräfte festhalten. Mehrere Staaten haben der Ukraine F-16 zugesagt, nach Abschluss der Pilotenausbildung sollen die ersten Maschinen Anfang kommenden Jahres übergeben werden.

Schwedens Oberbefehlshaber stattet Ukraine Frontbesuch ab

Derweil besuchte der Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte, Micael Bydén, Militärangaben zufolge die Front im Osten der Ukraine. Er schaute sich Stellungen der 45. selbstständigen Artilleriebrigade an und sprach mit Soldaten, wie aus einem Video der Einheit hervorgeht, das ukrainische Medien verbreiteten. Die Artilleriebrigade wurde im Herbst mit schwedischen Geschützen vom Typ Archer ausgestattet. Bydén versprach den Ukrainern im Video weitere Unterstützung.

Schweden war seit den napoleonischen Kriegen Anfang des 19. Jahrhunderts neutral und bündnisfrei. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat das skandinavische Land einen Kurswechsel vollzogen und strebt nun zu seiner eigenen Sicherheit einen Beitritt zur westlichen Militärallianz NATO an. Stockholm unterstützt Kiew in dessen Abwehrkampf gegen Moskau finanziell und mit militärischem Gerät.

Quelle: ntv.de, spl/dpa

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