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- 27. September 2007 1 Min.
London (queer.de) – Einem Bericht der britischen Zeitung "The Guardian" zufolge unterziehen sich viele Homosexuelle im Iran einer Geschlechts-OP, um der staatlichen Verfolgung zu entgehen. Das Blatt zitiert Mariam Khatun Molkara, die Vorsitzende einer iranischen Organisation für Transsexuelle. Für viele Schwule sei eine Operation der letzte Ausweg, einer Verhaftung zu entgehen: "Wenn ein Homosexueller eine Zukunft haben und wie alle anderen leben will, muss er sich dem Eingriff unterziehen", so Molkara, die sich 1997 in Bangkok einer Geschlechtsanpassung unterzogen hat.
Der Iran führt nach Thailand die meisten operativen Änderungen des Geschlechts durch. In der islamischen Republik sollen inoffiziellen Schätzungen zufolge 150.000 Menschen leben, die sich einem derartigen Eingriff unterzogen haben.
Während auf Homosexualität im Iran die Todesstrafe steht, wird Transsexualität nach einer Fatwa von Ajatollah Khomeini aus dem Jahre 1979 als Krankheit angesehen. Der Staat finanziert meist die rund 4.000 Euro teure Operation und die anschließende Hormonbehandlung. (dk)

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