Testfazit

gut

Bewertung

FPV-Flugspaß leicht gemacht! Sind ambitionierte Hobby-Piloten vom schnöden Schweben gelangweilt, geht es mit der DJI Avata rasanter in luftige Höhen. Sie macht das Fliegen und Filmen actiongeladen, einfach und trotzdem ansehnlich – perfekt für Einsteiger, die wenig basteln, aber temporeiche Flugrunden und Videos wollen.

Pro
  • Sofort einsatzbereit
  • Gute 4K-Videoaufnahmen
  • Lange Akkulaufzeit (bis 18 Minuten)
Kontra
  • Relativ teuer
  • Nur zu zweit legal benutzbar
  • Extra-Akkus nur gegen Aufpreis
Wer mit einer Drohne nicht nur schöne Videos einfangen, sondern auch aufregenden Flugspaß haben will, braucht beim Fliegen viel Tempo und Wendigkeit. Das Zauberwort für den Adrenalin-Kick: FPV. Mit der Avata bringt DJI bereits seine zweite FPV-Drohne an den Start, mit der auch Hobbypiloten rasante Flüge und Aufnahmen gelingen sollen. COMPUTER BILD hatte die kompakte Renndrohne im Praxis-Test.

Die besten Drohnen

Platz 1
Testsieger
DJI
Platz 2
DJI
Platz 3
DJI
Platz 4
DJI
Platz 5
DJI
Mavic 3 Classic
Platz 6
DJI
Platz 7
DJI
Platz 8
DJI
Mini 3
Platz 9
DJI
Platz 10
DJI
Komplette Liste: Die besten Drohnen

FPV-Fliegen: Mittendrin statt nur dabei

Die Abkürzung "FPV" steht für "First-Person View", also die Sicht aus der Ich-Perspektive. Wo bei anderen Drohnen wie der DJI Mini 3 Pro ein kleiner Bildschirm an Controller oder das Handy für den Blickkontakt herhalten muss, haben FPV-Piloten eine Videobrille auf der Nase und erleben in Echtzeit, was die Drohnenkamera filmt. Und das ist oft spektakulär, denn viele FPV-Drohnen bieten ein hohes Flugtempo und viele Freiheiten am Himmel: Sie jagen andere Drohnen, rauschen im Sturzflug an steilen Felswänden hinab, sausen über Baumkronen hinweg oder winden sich in Loopings unter Brücken hindurch. Bei solch atemberaubenden Manövern und actionreichen Videos müssen herkömmliche Drohnen passen.
DJI Avata, Set aus Drohne, Goggles-Brille und Controller
Alles dabei: Mit Drohne, Remote Controller und Brille können angehende FPV-Piloten sofort starten.
Foto: DJI, COMPUTERBILD

Weniger basteln, mehr Flugspaß

Die Idee ist nicht neu, das FPV-Fliegen taugt aber selten für Einsteiger: Denn passende Drohnen kommen in der Regel als Bausätze, die viel Bastelei und Feintuning erfordern. Bei der Videoübertragung gibt es in der Brille oft nur Pixelmatsch und ruckelnde Bilder zu sehen. Das Fliegen erfordert viel Erfahrung und Feingefühl, denn es fehlen Sensoren, die Kollisionen und Abstürze verhindern. Und der Flugspaß ist oft nur von kurzer Dauer: FPV-Drohnen düsen nur zwei bis sieben Minuten durch die Luft, bis der Pilot sie per manueller Steuerung wieder landen muss.
DJI Avata, Drohne am Boden
Schön kompakt: Die geringen Abmessungen (18x18x8 Zentimeter) und das geringe Gewicht (410 Gramm) erhöhen die Wendigkeit in der Luft.
Foto: DJI, COMPUTERBILD
Bereits 2021 gab DJI sein Debüt beim FPV-Fliegen: Die DJI FPV war ein echter Brummer mit ausklappbaren Armen und frei rotierenden Propellern. Bei der Avata ist alles etwas kompakter, die Propeller sind winzig, eng am Rumpf und zudem gut geschützt. Das Gewicht der neuen Drohne hat DJI auf gute 400 Gramm halbiert. Geblieben ist der einsteigerfreundliche Start: Auspacken, einschalten, Drohne, Brille und Controller koppeln, abheben!
DJI Avata, Drohne und Pilot startklar
Das etwas andere Flugerlebnis: Brille auf, Drohne und Controller zur Hand, schon kann es losgehen.
Foto: DJI, COMPUTERBILD

Testflug: Ohne Handy, mit Aufpasser!

Im Praxis-Test war die DJI Avata fix startklar. Das Handy samt DJI-Fly-App braucht es nur beim Einrichten. Danach kann es getrost in der Tasche bleiben, denn als Bildschirm dient ja die Videobrille, genannt DJI Goggles 2. Diese lässt sich durch Schieben der Linsen und zwei Drehregler justieren und fürs Auge des Piloten scharf stellen. Das Fliegen mit der Goggles wirkte zunächst ungewohnt, fast unbehaglich, weil der direkte Sichtkontakt zu Controller und Drohne fehlte. Aber ein paar Proberunden später waren anfängliche Schwindelgefühle und alle Unsicherheiten bei den Testern verflogen.
DJI Avata, Drohne verfolgt Jeep in der Wüste
Mit Vollspeed ein Auto in der Wüste verfolgen: Das klappt nur mit einer FPV-Drohne.
Foto: DJI, COMPUTERBILD
DJI Avata, Spotter
Ein Haken beim FPV-Fliegen: Ein "Spotter" muss laut EU-Regelwerk ständig neben dem Piloten stehen und Sichtkontakt zur Drohne halten.
Foto: DJI, COMPUTERBILD
Im Zweifelsfall assistiert eine zweite Person ohne Videobrille. Denn die muss ohnehin dabei sein und die Drohne im Blick behalten. Zudem darf die Drohne nicht in der Nähe unbeteiligter Personen abheben. Das empfiehlt sich auch nicht wegen des Lärmpegels, den die kleinen Propeller verursachen: Mit bis zu 90 Dezibel tönte die Avata beim Fliegen – so laut wie ein Lkw oder eine Kettensäge.
DJI Avata, Drohne und Pilot
Erst gewöhnungsbedürftig, dann ein großer Spaß: Die Avata saust durch Bewegungen des Controllers durch die Lüfte, die Google-Brille liefert den Blick aus dem Cockpit.
Foto: DJI, COMPUTERBILD

Die Avata macht Tempo, Tempo, Tempo

Nach dem Start stand die dröhnende Drohne erstaunlich gut in der Luft. Da bleiben auch unerfahrene Piloten entspannt. Das Flugverhalten ist schon im Normal-Modus spritzig. Das Spitzentempo beträgt hier aber nur magere 29 Stundenkilometer. Für den maximalen FPV-Kick schalten Nutzer auf den Manuell-Modus um. Die Drohne beschleunigt dann auf bis zu 97 Stundenkilometer, fliegt aber mit weniger Sensor-Unterstützung und Schutz vor Kollisionen. Das sollten nur Profis wagen. Und: Es braucht dazu ohnehin einen speziellen FPV-Controller mit Steuerknüppeln, ähnlich wie bei einer Spielkonsole.
DJI Avata, Goggles 2
Dank Drehregler und verschiebbaren Linsen lässt sich die Videobrille passgenau auf den Piloten einstellen.
Foto: DJI, COMPUTERBILD
DJI Avata, Motion Controller
Liegt gut in der Hand: Der Motion Controller reagiert auf Neigen und Schwenken und macht das FPV-Feeling komplett.
Foto: DJI, COMPUTERBILD
Mit Goggles-Brille (sitzt gut auf der Nase, wiegt nur 119 Gramm) und Motion Controller dreht die Avata im passenden Sportmodus "nur" auf maximal 50 Stundenkilometer auf. Dafür sorgt diese Steuerung für richtiges Flieger-Feeling: Wie in einem Cockpit liegt der Motion Controller gut in der Hand, ein Drücken des Gashebels beschleunigt die Drohne, Schwenken und Neigen gibt die Richtung vor. Der Controller reagierte im Test stets zuverlässig und zügig auf die Steuerbefehle des Piloten – so macht Fliegen Freude!
DJI Avata, Blick durch die Videobrille
Das fliegende Auge ist im Foto schlecht einzufangen und in Wirklichkeit schärfer: Per Videobrille sieht der Pilot in Echtzeit, was die Kamera gerade vor der Linse hat.
Foto: DJI, COMPUTERBILD
DJI Avata, Videoqualität
Bei der Videoqualität kann die Avata nicht ganz mit der DJI Mini 3 Pro mithalten. Trotzdem liefert sie für eine FPV-Drohne ansehnliche Aufnahmen.
Foto: DJI, COMPUTERBILD

So filmreif ist die DJI Avata unterwegs

Bei all dem Flugvergnügen sollen natürlich auch die Film-Fanatiker auf ihre Kosten kommen. Die kleine Kamera an Bord der Drohne ist stabilisiert. Dank spezieller Videoübertragung mit viel Reichweite (2 Kilometer), hoher Bitrate (50 MBit/s) und geringer Latenz (etwa 30 ms) lieferte die recht scharfe und geschmeidige HD-Bilder an die Videobrille.
DJI Avata, Sensoren und SD-Karte
Auf der Unterseite finden sich Sensoren, die den Boden, aber auch Baumkronen und Wasser erkennen, sowie der nicht gerade leicht zugängliche Schacht für die SD-Speicherkarte.
Foto: DJI, COMPUTERBILD
Aufnahmen landen entweder direkt in der Drohne (2 Gigabyte Speicher eingebaut) oder auf einer microSD-Karte. Die an den Propellern vorbei in den kleinen Schlitz hineinzustecken, gestaltete sich im Test ganz schön fummelig. Alternative: Auch in der Brille findet die SD-Karte Platz. Die Kamera filmt in 4K (3840x2160 Bildpunkte) mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde (fps). Bei Full HD (1920x1080) geht es mit 120 fps noch flüssiger. Die Bildqualität ist für eine FPV-Drohne ausgesprochen gut. Die Clips wirken rauer, dafür aber auch actiongeladener als etwa bei der DJI Mini 3 Pro. Bei rasanten Rennen und viel Abstand zum Piloten leidet zwar die Qualität in äußeren Bildbereichen. Das ist laut DJI aber beabsichtigt, damit die Bildmitte scharf bleibt. Zudem soll der geringere Datendurchsatz das Unfallrisiko senken.
DJI Avata, Propellerschutz
Gut eingepackt: Die kurzen Propeller rotieren jeweils in einem robusten Plastikring. Das kann Beschädigungen vermeiden.
Foto: DJI, COMPUTERBILD

Das schützt die DJI Avata

Darum sollen sich neben Infrarot und GPS zur Standortbestimmung auch Sensoren kümmern, die Hindernisse erkennen und vor einem drohenden Zusammenprall warnen. Anders als bei der Mini 3 Pro schauen diese wachsamen Augen nur nach unten, nicht aber nach vorne und hinten. Der Pilot selbst greift per "Notbremse" ein. Ein Knopfdruck genügt, schon bremst die Drohne schlagartig ab und schwebt an Ort und Stelle in der Luft.

Drohnen-Versicherungen im Vergleich

Adam RieseAxaBarmeniaCosmosDirektGetsafeGEVGothaerhelden.deMVK
Adam Riese
Axa
Barmenia
CosmosDirekt
Getsafe
GEV
Gothaer
helden.de
MVK
Preis pro Jahr in Euro
  • von 26,79 bis 148,42
  • von 21,15 bis 45,52
  • von 31,82 bis 80,11
  • von 49,41 bis 74,03
  • von 26,14 bis 47,26
  • von 29,60 bis 42,08
  • von 31,58 bis 87,66
  • 39 (72 mit Privathaftpflicht)
  • von 33,93 bis 52,36
Max. Startmasse in Gramm
  • 5.000
  • 250
  • 500 (unter bestimmten Voraussetzungen auch 5.000)
  • 250
  • 5.000
  • 250 (Tarif Smart; 5.000 im Tarif "Max")
  • 250
  • 5.000
  • 250
Versicherungssumme in Euro
  • 50 Millionen
  • 30 Millionen
  • 10 oder 50 Mio.
  • 50 Millionen
  • 50 Millionen
  • 10, 20 oder 50 Millionen
  • 10 Millionen
  • 50 Millionen
  • 10 Millionen
Selbstbeteiligung in Euro
  • optional; ab 150
  • optional; 150 oder 300
  • optional; 150
  • optional; 250
  • optional; 150 oder 300
  • optional; 125 oder 250
  • optional; 150
  • optional; 150
  • keine
Erlaubte Piloten
  • auch andere
  • nur Versicherungsnehmer (und mitversicherte Personen)
  • nur Versicherungsnehmer
  • nur Versicherungsnehmer
  • auch andere
  • nur Versicherungsnehmer (und mitversicherte Personen)
  • auch andere
  • auch andere
  • nur Versicherungsnehmern (und mitversicherte Personen)
Einschränkungen für bestimmte Manöver
  • keine
  • keine
  • keine
  • keine
  • keine
  • keine
  • keine
  • keine
  • keine
Geltungsbereich
  • privat (weltweit mit Ausnahme USA, US-Territorien und Kanada)
  • privat
  • privat
  • privat
  • privat (weltweit)
  • privat
  • privat
  • privat
  • nebenberuflich bis 6.000 Euro Gewinn oder 20.000 Euro Umsatz/Jahr
  • privat
Gefährdungshaftung abgesichert?
  • ja
  • ja
  • ja
  • ja
  • ja
  • ja
  • ja
  • ja
  • ja
Art der Versicherung
  • private Haftpflicht
  • private Haftpflicht
  • private Haftpflicht
  • private Haftpflicht
  • private Haftpflicht inkl. Drohnen-Versicherung
  • private Haftpflicht
  • private Haftpflicht
  • Drohnen-Haftpflicht
  • private Haftpflicht

Im Test streifte die Avata einen Baum, stürzte aber dank der gut geschützten Propeller nicht ab. Landet sie nach einem Absturz kopfüber im Gras und ist sie für den Piloten schlecht zu bergen, hilft der "Schildkrötenmodus". Damit soll die Drohne auch aus der "Rückenlage" wieder starten können. Im Test klappte das nicht immer, weil die Avata wegen "Schieflage" die Zusammenarbeit verweigerte und dann menschliche Hilfe brauchte.
DJI Avata, Akku
Den klobigen Akku nimmt die Avata huckepack: Einfach einschieben und anstecken.
Foto: DJI, COMPUTERBILD
DJI Avata, Akku in der Tasche
Die Goggles-2-Brille erhält Strom über einen kleinen Akku-Pack, der am Kabel hängt.
Foto: DJI, COMPUTERBILD

Sprinter mit etwas wenig Puste

Am "Rücken" der Drohen sitzt auch der wechselbare Akku. Der wird dort eingeschoben und beherbergt Einschaltknopf und Akkuanzeige. Bis zu 18 Minuten will der kleine Energieklotz die Drohne in der Luft halten. Im Test bei leichtem Wind musste die Drohne oft bereits nach 12 bis 14 Minuten wieder landen. Bei der Heimkehr hilft DJI: Wer den Bremsknopf lange drückt, holt die Avata zurück zum Startpunkt. Mehr Durchhaltevermögen als die Drohne selbst beweisen die Akkus von Goggles-Brille und Controller, die nicht nach jedem Flug an die Steckdose müssen.

Test-Fazit: Das kann und kostet die DJI Avata

FPV-Flugspaß leicht gemacht! Sind ambitionierte Hobby-Piloten vom schnöden Schweben gelangweilt, geht es mit der DJI Avata rasanter in luftige Höhen. Sie macht das Fliegen und Filmen actiongeladen, einfach und trotzdem ansehnlich – perfekt für Einsteiger, die wenig basteln, aber temporeiche Flugrunden und Videos wollen.

DJI

Avata Pro-View Combo

  • Sofort einsatzbereit
  • Gute 4K-Videoaufnahmen
  • Relativ teuer
  • Nur zu zweit legal benutzbar
Doch das hat seinen Preis: Fürs Paket "Pro View Combo" mit Drohne, Motion Controller und Goggles-2-Brille verlangt DJI satte 1.429 Euro. Wer länger als ein paar Minuten abheben will, braucht zusätzlich das "Fly More Set": Zwei Zusatzakkus und eine Ladestation gibt es für 249 Euro extra. Die DJs Avata ist ab sofort im DJI Store erhältlich.