Gefahr Zahlungsverzugsrichtlinie: Können Unternehmen den Liquiditätsengpass abwenden?

Eine neue EU-Richtlinie, die Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Lieferanten ohne Ausnahmen innerhalb von 30 Tagen zu bezahlen? Womöglich bald Realität. Die geplante Maßnahme zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr könnte schon dieses Jahr in Kraft treten. Dies geht aus einem Entwurf der EU von September 2023 hervor. Angesichts einer dadurch drohenden Liquiditätskrise rückt für viele Unternehmen nun zunehmend die dringende Frage nach den Auswirkungen auf ihr Working Capital und den Finanzierungsbedarf in den Mittelpunkt.

Verschärfung mit weitreichenden Folgen

Die derzeitige Verordnung von 2011 schreibt Unternehmen momentan vor, Rechnungen grundsätzlich innerhalb von 60 Tagen zu begleichen, sofern sie nicht ausdrücklich etwas anderes mit ihren Lieferanten vereinbart haben und dies nicht grob unbillig ist. Behörden müssen die von ihnen beschafften Waren und Dienstleistungen innerhalb von 30 Tagen oder in außergewöhnlichen Fällen innerhalb von 60 Tagen bezahlen.

Die bisherige Regelung habe sich nach Angaben der EU-Kommission für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aber nicht bewährt. Nur 40% der Rechnungen zwischen Unternehmen würden pünktlich bezahlt und jede vierte Insolvenz sei darauf zurückzuführen, dass Rechnungen nicht oder nicht rechtzeitig beglichen werden. Die vorgeschlagene Richtlinienänderung zielt darauf ab, Zahlungspraktiken zu harmonisieren und eine fairere sowie transparentere Geschäftsumgebung zu schaffen.

Die deutsche Wirtschaft schlägt seit längerem Alarm. Viele Unternehmen befürchten immense Probleme in ihrer Lieferkettenfinanzierung sowie ihrem Working Capital und Liquiditätsmanagement. Sie beklagen zudem, dass die Vertragsfreiheit durch die geänderte Richtlinie ausgehebelt würde. Außerdem wird befürchtet, dass die Maßnahme zur Einführung von einheitlichen Zahlungszielen künftig nicht zu pünktlicheren Zahlungen führen wird. Unternehmen könnten gezwungen sein, die vereinbarten Zahlungsfristen teilweise zu überschreiten und hohe Geldstrafen dafür zu zahlen.

Herkömmliche Supply Chain Finance-Lösungen kommen an ihre Grenzen

Das sich abzeichnende Umfeld stellt herkömmliche Supply Chain Finance-Anbieter mit ihren Lösungen vor Herausforderungen. Verschiedene Technologien ermöglichen Lieferanten zwar eine vorzeitige Auszahlung bei langen Zahlungszielen zu attraktiven Konditionen. Allerdings binden herkömmliche SCF-Anbieter Lieferanten stets in den Prozess ein und zunächst muss ein langes Zahlungsziel zwischen Unternehmen und Lieferant vereinbart werden.

Eine Ausnahme ist cflox aus Hamburg, ein Working Capital Optimierer, mit seiner Lösung cflox pay, die ohne Zahlungszielverhandlung oder IT-Integration auskommt. Lieferanten erhalten ihr Geld mühelos zum vorgeschriebenen Zahlungsziel. Unternehmen werden jedoch erst 60 Tage später belastet. So erhalten sie ein zusätzliches Zahlungsziel ohne die Einbindung von Lieferanten.

Durch diese intelligente Finanzierung wird die notwendige Flexibilität bereitgestellt, um der möglichen neuen EU-Richtlinie zu entsprechen – und das im Einklang mit dem aktiven Management von Working Capital und Liquidität. Viele Unternehmen aus diversen Industrien nutzen bereits heute die cflox pay Lösung so wie Weltbild-CEO Christian Sailer. Er sagt: „Mit diesem digitalen Zahlungsinstrument sind wir in der Lage, Lieferantenrechnungen zu einem geeigneten Zeitpunkt innerhalb des Zahlungsziels zu begleichen und ein zusätzliches Zahlungsziel zu erhalten, selbst wenn es zu einer Änderung der Zahlungsverzugsrichtlinie kommt.“