Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ski alpin: Sturzorgie von Cortina eine Frage mangelnder Frische?

Von nachrichten.at/apa, 29. Jänner 2024, 06:48 Uhr
GEPA-20240128-101-106-0158
Nach einer wahren Sturzorgie an den drei Renntagen in den italienischen Dolomiten fiel die Ursachenforschung ambivalent aus. Bild: GEPA pictures/ Mario Buehner-Weinrauch (GEPA pictures)

CORTINA D'AMPEZZO. War Cortina d'Ampezzo der zufällige Höhepunkt einer alpinen Seuchensaison, das Resultat mangelnder (geistiger) Frische oder ein unüblich hartes Pflaster im Ski-Weltcup der Frauen?

Nach einer wahren Sturzorgie an den drei Renntagen in den italienischen Dolomiten fiel die Ursachenforschung ambivalent aus. "Für mich ist es nach wie vor ein großes Fragezeichen, warum so viele Stürze passiert sind", rätselte Mirjam Puchner und war damit nicht allein. Vermutungen gab es einige. Etwa grassierende Unsicherheit, nachdem sich am Freitag nach nur einem Training zwei der Allerbesten in die zuletzt rasant gewachsene Unfall-Liste eingereiht hatten. Für Abfahrts-Olympiasiegerin Corinne Suter aus der Schweiz ist die Saison nach einem Kreuzbandriss vorzeitig vorbei. Auch Mikaela Shiffrin humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht zum Rettungshubschrauber, kam mit einer kolportierten Innenbandblessur aber noch glimpflich davon. Entfalteten die Stürze der Ausnahmeathletinnen eine Wirkung, die tief in die Psyche ihrer Kolleginnen eindrang?

Shiffrin: "Einige Schreckmomente" bereits im Training

Shiffrin wollte bereits im Training "einige Schreckmomente" erlebt haben. Die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie, die sich in Sachen Risiko oft nur hinter Sofia Goggia anstellen muss, sagte, Cortina sei in diesem Jahr "gefährlicher" als sonst. Doch selbst über diesen Befund herrschte Uneinigkeit. Die Österreicherinnen etwa bemerkten von größeren Zähnen der Piste "Olimpia delle Tofane" nichts, zumindest erzählten sie öffentlich nichts davon.

Sehr wohl aber hatte das Betreuerteam um Chefcoach Roland Assinger früh erkannt, dass Mäßigung an diesem Wochenende über die Wellen auch Trumpf sein kann. Stephanie Venier, die aktuell in bestechender Form fährt, umriss ihre Marschroute als "volle Attacke mit einer gewissen Dosierung". Das führte zu ihrem zweiten Weltcupsieg, Rang fünf und zwei. Puchner sagte: "Man darf nicht hirnlos drauflosfahren. Abfahrtssport heißt auch manchmal mit Köpfchen fahren." Selbst das Rennpferd Cornelia Hütter verordnete sich einen für sie unüblichen Plan: "Ich wollte ein paar Passagen taktisch fahren."

Lara Gut-Behrami gestand nach ihrem Sieg am Sonntag im Super-G. "Ich wollte bloß nichts riskieren. Ich bin nicht solch enge Radien gefahren, wie ich es sonst tue." Skifahren sei leicht, wenn man sich nicht zu viel den Kopf zerbreche. "Das war in den letzten drei Tagen jedoch schwierig, weil das Skifahren nicht mehr wirklich im Vordergrund stand". Sie habe nach anstrengenden Tagen gewusst, "dass ich nicht so frisch bin im Kopf", sagte die 32-Jährige der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. "Ich glaube, das ist auch die Erklärung für die vielen Stürze. Wenn du nicht ganz frisch bist in den Beinen und im Kopf, braucht es wenig, und du landest im Netz."

"Kann schwierig sein, die Energie hochzuhalten"

Das passt zum Befund, den Shiffrin vor ihrem Sturz zum Besten gegeben hatte. "Der Jänner fühlt sich immer lang an, speziell in den Jahren ohne Olympische Spiele oder Weltmeisterschaft", sagte Shiffrin zu Eurosport. Manche seien im dicht getakteten ersten Monat des Jahres non stop unterwegs. "Es kann schwierig sein, das Momentum und die Energie hochzuhalten."

GEPA-20240126-101-106-0059
Shiffrin wurde mit dem Helikopter ins Spital geflogen. Bild: GEPA pictures

Festzuhalten ist, dass Gut-Behrami und Shiffrin zu den Vielfahrerinnen im Weltcup gehören. Schon am Dienstag wird Gut-Behrami am Kronplatz einen Riesentorlauf bestreiten. Im Kleinen hatten das Fokus-Hochhalten in Cortina vor allem Läuferinnen mit höheren Nummern zu meistern. Ersthilfemaßnahmen und Aufräumarbeiten nach Stürzen, am Samstag auch Windböen, machten die Renntage gerade für Unerfahrene und weniger Begabte sehr lange.

Unzureichende Körperhaltung vor größeren Wellen und Sprüngen

Nicht wenige Unfälle konnten auf unzureichende Körperhaltung vor größeren Wellen und Sprüngen zurückgeführt werden. Diesbezüglich brachte Felix Neureuther ein, dass das Sprung-Training allgemein zu kurz komme. Den Punkt des deutschen Ex-Skistars ließ Österreichs Cheftrainer Assinger gelten. "Da kann man sicher ansetzen und das noch vermehrt üben."

Bleibt die Frage der praktischen Umsetzung. "Du kannst solche Sprünge nicht auf einer normalen Piste einbauen. Jeder Normalsterbliche, jeder Tourist daschlogt sich da runter", gab Hütter zu bedenken. Sie erinnerte an das generelle Problem im Speedmetier, geeignete Trainingsorte zu finden. "Wir brauchen zwei Kilometer Piste, die ganze Breite. Wenn wir wirklich trainieren wollen, können wir nicht nur einen Teil der Piste sperren und um 9 Uhr wieder weg sein." Eine permanente Abfahrtstrainingsstrecke für die Profis gibt es in Österreich nicht.

mehr aus Ski Alpin

ÖSV bestätigt: Hirscher startet künftig für die Niederlande

Ski-Traumpaar: Shiffrin und Kilde haben sich verlobt

Hit im Netz: Sohn von Hannes Reichelt begeistert Ski-Stars

Video zeigt: Warum Marco Odermatt Skifahrer und nicht Langläufer wurde

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
betterthantherest (34.004 Kommentare)
am 29.01.2024 09:00

Mehr Rennen = mehr Geld.
Das wird gerne genommen.

Eine einfache Rechnung.

lädt ...
melden
u25 (4.949 Kommentare)
am 29.01.2024 08:49

Höhepunkt einer alpinen Seuchensaison

Eigenartige Berichterstattung im Qualitätsblatt

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen