Gutschermühle investierte eine Million Euro in erneuerbare Energie

Erstellt am 23. November 2023 | 07:00
Traismauer Gutschermühle
Im Jahr 2023 wurde vor allem in die Sanierung des Wasserkraftwerks und in die Errichtung einer Photovoltaikanlage investiert. Im Bild: das Kaplan-Laufrad mit Josef Gugerell, Patrick Mitmasser und Geschäftsführer Stefan Grössinger (von links).
Foto: Gutschermühle
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Hauseigenes Wasserkraftwerk wurde saniert, gleichzeitig gab das Unternehmen den Bau einer 500-Kilowattpeak-Photovoltaikanlage in Auftrag. Die Hälfte des jährlichen Strombedarfs wird dadurch aus eigener Kraft abgedeckt.

Die Gutschermühle Traismauer ist ein Traditionsbetrieb, der in der Römerstadt bereits seit 1866 im Cerealien-Business tätig ist und mittlerweile innerhalb der Hacogruppe zu den führenden Müsliriegel- und Müsliproduzenten Europas zählt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 115 Mitarbeitende am Standort in Traismauer.

Die Erzeugung von Müsliriegeln bedarf Energie und somit sind die Energiekosten ein wichtiger Kostenfaktor. „Für den Traditionsbetrieb Gutschermühle steht das Jahr 2023 absolut im Zeichen der Nachhaltigkeit und der grünen Energie. Nach der Sanierung des seit 1983 in Betrieb befindlichen, hauseigenen Wasserkraftwerkes wurde kürzlich auch das Sonnenstromprojekt erfolgreich umgesetzt“, erklärt Geschäftsführer Stefan Grössinger. Zeitgleich zur Generalsanierung des hauseigenen Wasserkraftwerkes gab das Lebensmittelproduktionsunternehmen den Bau einer 500-Kilowattpeak-Photovoltaik-Anlage in Auftrag. Kostenpunkt: rund 650.000 Euro. „Die neue Photovoltaikanlage auf den Dächern des Unternehmens besteht aus insgesamt 1.180 Solarmodulplatten. Mit einer kWp-Leistung von 500 Kilowatt kann ein Jahresertrag von über 500.000 Kilowattstunden erzielt werden. Damit wird die eigene Stromproduktion fast verdoppelt“, erläutert Projektleiter Patrick Mitmasser.

Beide Investitionen summierten sich auf rund eine Million Euro, die von dem innovativen Betrieb als „Investition in die Zukunft“ getätigt wurden. Das Generalservice der Kaplan-Rohrturbine, es nahm rund drei Monate in Anspruch, erbrachte ebenfalls eine deutliche Leistungssteigerung des Wasserkraftwerks. „Den Berechnungen zufolge beläuft sich der zu erwartende Stromertrag auf über 600.000 Kilowattstunden. Gemeinsam mit der Photovoltaikanlage können nun jährlich 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom produziert werden.  Der Öko-Strom wird direkt ins Firmennetz eingespeist. Dadurch kann die Hälfte des Jahresbedarfs der Gutschermühle abgedeckt werden“, so Geschäftsführer Stefan Grössinger abschließend.

Das Unternehmen ist aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung weiterhin expansiv unterwegs. Derzeit werden Arbeitskräfte (Schichtleiter, Anlagenfahrer, Maschineneinsteller und Produktionsmitarbeitende allesamt Teil- oder Vollzeit) gesucht. Auch bei der Produktion von erneuerbarer Energie ist noch Ausbaupotenzial gegeben. Eine Produktionssteigerung des Ökostroms soll mit weiteren Projekten erreicht werden.

Im Jahr 1866 gründete Johann Gutscher die erste „Kunstmühle“ in Österreich. Über viele Jahrzehnte war die Gutschermühle (von der Monarchie beginnend bis vor rund 20 Jahren) eine der führenden Mühlen in Österreich. Das Jahr 1984 war ein besonders wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte der Gutschermühle. Es wurde die erste Müsliproduktionslinie in Betrieb genommen. Mittlerweile hat sich das Geschäftsfeld deutlich erweitert und die mögliche Produktionsleistung der Hochgeschwindigkeitsanlagen hat sich auf mittlerweile 1,5 Millionen Stück pro Tag gesteigert.

Traismauer Gutschermühle
In einer Projektlaufzeit von nur neun Monaten entstand auf den Dächern des Unternehmens eine Sonnenstromanlage, die zusammen mit dem Wasserkraftwerk den halben Jahresstrombedarf des Unternehmens decken kann. Mit der Photovoltaikanlage können künftig rund 550.000 Kilowattstunden pro Jahr produziert werden – das entspricht dem Jahresstromverbrauch von 150 Einfamilienhaushalten.
Foto: Gutschermühle