Aufs Navi vertraut

Italien-Urlauber will Maut sparen und landet mit Wohnwagen in Schlucht

Wohnwagen in Schlucht
Die Feuerwehr mussten den Urlauber aus seiner misslichen Lage befreien.
Facebook/Freiwillige Feuerwehr Aschau/Brandenberg

Hätte er sich bloß nicht blind auf sein Navi verlassen…

Auf der Suche nach einer mautfreien Straße hat ein Italien-Urlauber seinen Wohnwagen direkt in eine Schlucht gesteuert. Die Feuerwehr musste am Sonntag ganze Arbeit leisten, um ihn zu befreien.

Landstraße statt Autobahn: Italien-Urlauber wollte sich die Maut sparen

Die Möglichkeiten, von Italien nach Deutschland zu gelangen, sind vielfältig. Die schnellsten führen über italienische und österreichische Autobahnen, doch für die wird eine Maut fällig. Ein Mann aus Wolfsburg wollte sich in Österreich das Geld fürs "Pickerl", wie die Vignette dort auch genannt wird, sparen. Auf dem Rückweg aus dem Urlaub fuhr er laut einem Bericht des "Merkurs" über eine Landstraße in Tirol, die entlang des Achensees Richtung Bayern führt.

Sein Navi schickte den Mann, der mit seiner Frau und seinem Kind unterwegs war, von Kramsach am Inn über die Gemeinde Brandenberg in die sogenannte Gang: Die enge Forststraße in Österreich oberhalb einer Schlucht wird in der Regel nur von einheimischen Autofahrern genutzt und gilt unter Motorradfahrern als Geheimtipp.

Straße war für Wohnwagen zu eng

Wohnwagen in Schlucht
Nichts geht mehr - erst recht nicht mit plattem Reifen.
Facebook/Freiwillige Feuerwehr Aschau/Brandenberg

Schon nach wenigen hundert Metern bemerkte der Urlauber, dass die Straße für sein Gespann zu schmal war. Umkehren konnte er allerdings nicht mehr – der Mann entschied sich, es trotzdem zu versuchen und fuhr weiter. Doch Optimismus macht eine Straße nicht breiter: Unter der Last brach ein Stück Straße weg, der Wohnwagen setzte auf. Zudem war der Reifen platt und ein Rad verbogen; ein Ersatzrad hatte der Wolfsburger nicht dabei.

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Er rief die Polizei, ein Bauer eilte mit einer Seilwinde zur Hilfe. Doch erst die Feuerwehr konnte den Camper aus seiner misslichen Lage befreien. Den Ablauf der ungewöhnlichen Rettungsaktion schildert die Freiwillige Feuerwehr Aschau/Brandenberg auf Facebook mit humorvollem Unterton:

"Nach erster Begehung wurde der Wohnwagen mittels Seilzug gesichert. Mittels bereitgestelltem Traktor mit Seilwinde wurde das Gespann zurück auf die Straße gezogen und durch einen kompetenten Feuerwehrkameraden circa 100 Meter bis zu einer Ausweiche rückwärts die enge Forststraße manövriert. In der Ausweiche wurde die Reifenfelge notdürftig repariert. Vorwärts ging es dann mit dem Gespann Richtung Zivilisation zurück und wurde der Familie wieder übergeben."

Obendrauf gab's für den verirrten Camper Tipps, über welche Route er sicher weiterfahren kann. (bst)