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Döner für 1 Cent: „Haus des Döners“ bald auch in Hamm

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Diese Kette sorgt deutschlandweit für Furore, bald ist sie auch in Hamm vertreten: Das „Haus des Döners“ wird den Standort des „Beef Club“ übernehmen.

Hamm - Gut anderthalb Monate nach dem plötzlichen Aus des Beef Club in der Innenstadt von Hamm steht der Nachfolger fest. Es ist die Franchise-Kette „Haus des Döners“. Zur Eröffnung soll jede Dönertasche nur einen Cent kosten. Derlei Eröffnungs-Aktionen sorgten vielerorts bereits für einen riesigen Andrang, mancherorts sogar für Tumulte.

Verraten wird die Neuigkeit mittels eines Banners, das im leergeräumten „Beef-Club“-Lokal fast unscheinbar auf dem Boden ausliegt. Durch die spiegelnden Scheiben ist es erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Drauf steht „Coming soon - Haus des Döners - Neueröffnungsangebot - 1 Döner 1 Cent pro Person - ‚Berliner Döner Style‘“. Auffällig: Erst vor wenigen Tagen hatte wenige Meter entfernt „Bärlin Curry“ neu eröffnet - mit einem durchaus vergleichbaren Angebot.

Weder das Unternehmen selbst noch die vermittelnde Immobilienfirma war am Montag für weiterführende Informationen zu erreichen. Makler Walter Kortenjann wollte lediglich sagen, dass es vor der Eröffnung noch einige Umbauarbeiten anstünden und es noch keinen Eröffnungstermin gebe. Auf wie viele Jahre der Pachtvertrag angelegt ist, blieb vorerst ebenfalls im Dunkeln.

Ein fast unscheinbares Banner auf dem Boden weist auf den neuen Pächter hin.
Ein fast unscheinbares Banner auf dem Boden weist auf den neuen Pächter hin. © Markus Hanneken

Netflix-Serie „Haus des Geldes“ als Vorbild

Bekannt ist, dass es sich bei „Haus des Döners“ um eine in Hürth bei Köln ansässige, stark expandierende Imbisskette mit Franchiseprinzip handelt. Heißt: Der Geschäftsführer oder die Geschäftsführerin vor Ort nutzt zwar den bekannten Namen und die eingespielten Lieferketten, wirtschaftet aber komplett eigenverantwortlich. Laut Homepage wurden seit 2019 bundesweit 70 Filialen eröffnet, fast alle im Westen Deutschlands. Geschmacklich orientieren sich die Döner und Saucen der Kette an jenen, die in Berlin angeboten werden.

Nicht nur der Name orientiert sich übrigens an der erfolgreichen Netflix-Serie „Haus des Geldes“, gleiches gilt für die Werbung mit Fratzen-Masken und roten Kapuzen. Bei „Haus-des-Döners“-Eröffnungsfeiern trugen die Mitarbeiter dieses Outfit der spanischen Netflix-Truppe, die 2,4 Milliarden Euro in einer Bank raubt. Ein perfekt funktionierender Marketing-Gag. Ob er auch in Hamm zum Tragen kommt, ist unbekannt, nachdem Netflix zwischenzeitlich einen Rechtsstreit anstrengte.

Seit dem Jahreswechsel verwaist: das Landelokal des „Beef Club“.
Seit dem Jahreswechsel verwaist: das Ladenlokal des „Beef Club“. © Markus Hanneken

Neueröffnung Dortmund regelrecht eskaliert

In Dortmund war die 18. der „Fast-geschenkt“-Neueröffnungen im September 2022 dank intensiver Werbung in den sozialen Medien regelrecht eskaliert. Hunderte Döner-Fans blockierten dort damals unter anderem die viel befahrene Rheinische Straße. Die Polizei musste einschreiten und umstellte den Dönerladen zeitweilig mit zahlreichen Kräften. In Lüdenscheid war die Warteschlange im Dezember 2022 rund 300 Meter lang; rund um den Imbiss stand ein rund 200 Meter langer Metall-Zaun. Erst vor wenigen Tagen setzte in Bergkamen auch der Dönerladen „Multi Kebap“ auf den 1-Euro-Gimmick: Die Wartezeit betrug dort bis zu 60 Minuten.

Laut Firmengründer Burak Cevik ist der Döner am Eröffnungstag der gleiche, wie er später dann zum Normalpreis verkauft werde - vermutlich für plusminus sechs Euro. Aber er sagt auch: „Wenn die Döner zu einem Cent weg sind, sind sie weg.“

Stichwort Dönertasche

Laut einem Wikipedia-Eintrag wurde in Teigtaschen angerichtetes Dönerfleisch vom Drehspieß in der Bundesrepublik Deutschland erstmals in den frühen 70er-Jahren angeboten. Zunächst in Städten mit hohem Migrantenanteil beliebt, machte diese Imbissvariante bald auch in Uni-Städten Karriere und etablierte sich über die Jahrzehnte dann quasi überall in Deutschland und anderen deutschsprachigen Ländern als Fast-Food-Gericht.

Den Angaben zufolge werden allein in Deutschland täglich zwischen 200 und 300 Tonnen Döner produziert. Im Jahr 2011 soll es mehr als 16.000 Dönerbuden gegeben haben; daran dürfte sich bis heute wenig geändert haben.

Die WA-Redaktion hatte vor einiger Zeit gefragt, Sie haben in Hamm abgestimmt: Hier gibt es die beste Dönertasche der Stadt.

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